DUSTY “KEEP IT RAW”

Dusty - Keep It Raw

Etwas über die Musik in Erfahrung zu bringen, war gar nicht so leicht, da kommen zunäxt mal 100 Portale mit irgendwelchen illegalen Download-Angeboten, dazwischen die dummdreisten Linkfirmen, die den Namen zwar anbieten wie z.b. last.fm, aber beim Besuch bekommt man nur den dümmlich- dämlichen Spruch: “Willst Du etwas über den Künstler erfahren, dann gib gefälligst selbst was ein, Dummkopf. Danke für Deinen Besuch”.

 

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TITELVERZEICHNIS:

Keep It Raw
Just An Illusion
Revolver Theme
An Exotic Breed
Rhytmo
Salsa Step
Voodoo
Loco Para la pista
Tap Tap
Explosion

Time

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Note

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Der knarzende Bass lässt keine Zweifel aufkommen, um welches Instrument es sich handelt. Und in welchem Musikstil ist dieses “Gerät” zu Hause? Bevor ich mir selbst weitere wikipedia-Fragen stelle, befinde ich mich bereits im Titelstück “Keep It Raw”, einem swingenden Monster, bei dem die Töne von überall her zu kommen scheinen. Schlagzeugbesen (da würde mein albanischer Hausmeister vielleicht gucken), Bläser spielen synchron (schön in die Kanäle rechts und links getrennt) - diese starke Musik-Essenz, die mich einhüllt, ist toller Acid-Jazz. Das Electric (wohl ein Rhodes) Piano funkt (nicht funken, sondern funky meine ich hier) zum swingenden Beat. Mojo Be Thy Name! Und on top gibt es noch eine geile Mundharmonika, die so klingt, als ob sie im Wasser eingeweicht worden ist (machten früher manche TOP-Musiker, um diesen warmen Ton hin zu bekommen, danach konnte man das Teil dann leider wegwerfen. Aber vielleicht ist’s ja hier auch nur ein Sample.

Von DUSTY gab es im Oktober bereits eine EP, jetzt also im März 2009 das ganze Album mit 10 starken guten Tracks. Für jeden Finger einen starken Nu Jazz Groove. Schade, dass ich kein Krake bin. “Just An Illusion” ist ein atmosphärischer ruhigerer Song mit Vocals von Carla Vallet, während das folgende “Revolver Theme” harten funky Jazz-Beat offeriert.

Bekannte HipHop-Samples “Yeah, there’s gonna be some changes made” untermalt von zuckenden Rhythmus-Gitarren und südamerikanischer Bossa-Jazz-Perkussion. “An Exotic Breed” vermischt Saxophone und afrikanische Gesänge zu einem Reggae a la 70er Old School Dubs, wie ihn damals die Revolutionaires produziert haben. Und wenn das Piano Fahrt aufnimmt, befinden wir uns plötzlich im schönsten Fela Anikulapo Kuti- Jam - unglaublich, welche Stimmungen Produzent Dusty hier erzeugt!

Ein klasse Brazilectro-Latin-Jazz verzaubert den Hörer im fünften Stück “Rhytmo”. Wieder ist es die Stimme von Carla Vallet, die Spannung aufbaut. Eine dichte Mixtur von Dschungel/Amazonas-Klängen zu einem schwülstigen Club-Jazz-Free-Swing-Beat. Carlos verliert sich in den Urwaldkronen mit ausufernden Scat-Vocals. Am Ende sind wir dann im Dorf angekommen. Stammestrommeln. Was dann geschieht - wir erfahren es nicht.

Szenenwechsel: Wir befinden uns mitten im “Salsa Step”, einer monumental orchestrierten Latin-Jazz-Nummer, wie sie auch Tito oder Eddie (Palmieri) nicht besser hätten arrangieren können, aber da ist dann noch der Bass-Loop, der in Richtung Disco führt - nach einer Minute und 44 Sekunden ein salsa-typischer Riff, der die Bläser auffordert, das Tempo an zu ziehen. Einkurzes Timbales-Feuerwerk leitet dann den Höhepunkt ein.

Voodoo” beginnt mit Gitarren-Single-Lines und ortet einen puren Funk- Jam. Make it funky - möchte ich singen, aber das ist es bereits! JB würde aus seinem Koffer kommen, wenn er das hören würde. Und die Crossover-Fahrt geht weiter! Wann habe ich je Klezmer-Klarinetten-Klänge in einem Funk gehört? “Loco Para La Pista”: Jetzt ist Mambo angesagt! Ein schreiendes Sax- Solo soliert/brilliert über einen jagenden Rhythmus, der vom Vibraphon und den tribal drums begleitet wird - auf der Suche nach dem Verrückten, der dieses Stück komponiert hat.

Nach dem “etwas” ruhigeren “Tap Tap” gibt es dann die “Explosion”. Das zehnte und letzte Stück hätte auch für den Film Mission Impossible konzipiert worden sein. Soundtrack-(Score)-Jazz, wie er in den früheren Blaxploitation- Klassikern zu Hause war. Wer diese Musik liebt(e), ist hier richtig. Nach 51 Minuten ist dann leider Finito.

FAZIT:

DUSTY ist der Gründer des Label Jazz & Milk, der verschiedene Jazz Musiker ins Studio eingeladen hat (darunter auch die Sängerin Carla Vallet, die bereits für Monday Michiru oder DJ Krush tätig war): Nach dem Genuss der Platte hat der Hörer so viele Eindrücke sammeln dürfen, dass es wohl mehrere Wochen dauern dürfte, bis er diese Klangvielfalt einordnen kann. Es ist ein komplexes, faszinierendes - aber auch durchaus tanzbares - Werk, das der Produzent hier geschaffen hat.
Musik: Hervorragend - Sound: Herausragend - Stücke: Exzellent

Veröffentlichung: 20. Februar 2009 (Jazz & Milk Records)

Für alle Fans von: Acid Jazz - Brazilectro - Nu Jazz

Website: www.myspace.com/dusty45 oder www.jazzandmilk.com

Die Sängerin Carla Vallet: www.carlavallet.com oder www.myspace.com/carlavallet 

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK

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